Um die Feldküche.
Das
Panzerbataillon
des
MSR-16
lag
im
Sommer
1959
auf
dem
Panzerschießplatz
in
Annaburg.
Die
Panzerkompanien
erfüllten
ihre
Ausbildungsaufgaben
auf
den
Schießbahnen
und
Trainingsstationen
und
das
Küchenpersonal
vertrieb
sich
die
Zeit
im
Küchenbereich.
Der
1.
Stellvertreter
des
K-PB,
ein
Hauptmann
Mietz,
begab
sich
in
diesem
Bereich,
um
sich
ein
paar
Informationen
über die Speisenfolge der nächste Tage zu holen. Dabei stellte er dem Küchenunteroffizier und den Köchen ein paar Fragen, U.a.
„Sagen
Sie
mir,
wie
hoch
ist
Feldküche
in
dem
jetzigen
Zustand?“
keine
Antworten,
sondern
nur
betretenes
Schweigen.
Der
Hauptmann
munterte
auf,
„Sie
müssen
doch
die
Maße
ihres
Werkzeuges
kennen,
die
Küche
ist
doch
Ihr
Werkzeug,
oder?“
–
„Sie
müssen
mit
der
Feldküche
doch
auch
durch
Brücken
fahren“.
Immer
noch
tiefes
Schweigen.
Wiederum
der
Hauptmann:
“Gerade
Sie
als
Küchenunteroffizier,
sollten
dieses
alles
wissen,
damit
Sie
Ihren
Soldaten
auch
Auskünfte
geben
können“.
Der
Unteroffizier
sagte
danach:
„Genosse
Hauptmann,
Sie
haben
eigentlich
recht,
aber
darf
ich
auch
eine
Frage
in
diesem
Zusammenhang
stellen?“.
„Aber ja, stellen Sie Ihre Frage“
„Wenn
ich
mir
Ihre
Fragen
so
richtig
überlege,
dann
begreife
ich
diese
gar
nicht.
Fährt
denn
eine
Feldküche
allein
durch
eine
Brücke?“ „Ist das Zugmittel der Feldküche kleiner und tiefer oder größer und höher als sie?“
Der Hauptmann Mietz soll sich nie wieder mit Köchen eingelassen haben.
Der Lappen
Vor
langer,
langer
Zeit
lag
in
einer
Leipziger
Kaserne
auch
ein
Panzerbataillon.
Es
war
jene
Zeit,
als
das
Regiment
(und
auch
das
Panzerbataillon)
als
kadrierter
Truppenteil,
in
Sonderlehrgängen,
Studenten
zu
Richt-und
Ladeschützen
ausbilden
musste.
An
einem
gewöhnlichen
Samstag
im
Sommer
des
Jahres
1958,
stand
wie
immer,
auch
Revierreinigen
auf
dem
Dienstplan.
Die
Außenreviere,
der
Gefechts-
und
Lehrgefechtspark,
die
Zufahrtsstraßen
und
Kfz-
Abstellplätze
waren
pünktlich
un
10.00
Uhr
gereinigt
und
wurden
ohne
Beanstandungen
„abgenommen“.
Die
Reinigung
der
Innen-reviere
war
da
schon
problematischer.
Während
die
Unterkunftsstuben
schnell
und
gründlich
auf
„Vordermann“
gebracht
wurden,
gab
es
bei
der
Säuberung
von
Waschräumen,
Toiletten
und
Korri-dore
aller
4
Wochen
große
Probleme.
Diese
Säuberungsaktionen
mussten
nämlich
dann
nur
von
Panzerkommandanten
und
-fahrern
(alles
Unteroffiziere)
ausgeführt
werden;
wenn
die
Ausbildung
der
Studenten
abgeschlossen
war
und
diese
bereits
freitags
nach
Hause
entlassen
wurden.
Also
sagte
sich
der
1.
Stellvertreter
des
Bataillonskommandeurs,
Hauptmann
Mietz,
der
an
diesem
Samstag
Leitungsdienst
hatte,
mit
einer
aufmunternden
Rede
ist
alles
lösbar.
Das
PB
war
zur
Aufgabenstellung
angetreten
und
der
Hauptmann
verwies
in
einer
„zündenden“
Ansprache
auf
Sauberkeit,
Hygiene,
gegenseitiger
Hilfe
und
Unterstützung,
pünktlichem
Ausgangsappell
und
schloss
mit
den
Worten:
„…deshalb
Genossen
Unteroffiziere,
keine
Scheu
vor
Wasser
und
Putzmitteln,
ran
an
das
Zeug
und
vergesst
nicht<
mit
dem
Schrubber
wird
geschrubbt
und
mit
dem
Lappen
wird
gelappt“.
Nachdem
das
Gelächter verklungen war, gab es im Regiment einen Spitznamen mehr: „Der Lappen“. Es war ein schöner, kenntnisreicher Samstag im Sommer 1958.
Eine Schrecksekunde
Während
der
Septembertage
1968
wurde
das
Panzerbataillon
des
MSR-16
zum
Schießen
mehrerer
Schießübungen
mit
MG
befohlen.
Als
Schießplatz
hatten
irgendwelche
höhere
Kommandostäbe
einen
Schießplatz
der
GSSD
in
der
Nähe
der
vogtländischen
Stadt
Syrau
festgelegt.
Mit
sehr
geringer
Geschwindigkeit
wurde
die
Strecke
von
Carlsfeld
nach
Syrau
zurückgelegt.
Unsere
Panzerkolonne
(10
Panzer)
benötigte
für
die
etwa
50
Kilometer
mehr
als
2
Stunden
und
fanden
auf
dem
Gastschießplatz
beinahe
reale
Bedingungen
vor.
Wir
hatten
die
Schießübungen
fast
beendet,
als
plötzlich
ein
totaler
Stromausfall
die
gesamten
Anlagen
des
Schießplatzes
lahmlegte.
Nun
gibt
(gab)
es
auf
jeden
Schießplatz
d
e
n
Spezialisten,
der
die
Anlagen,
sowie
die
unterirdischen
Kabelschächte
und
Vieles
mehr,
besser
kannte,
als
den
Inhalt
seines
eignen
Spindes.
Solch
ein
Uni-
versalgenie,
(ohne
den
kein
Schießplatz
auskommt),
war
auch
der
Platzwart,
ein
großer,
kräftiger
Obersergeant,
des
Schießplatzes
Syrau.
Nach
etwa
einer
halben
Stunde
meldete
er
dem
sowjeti-schen
Platzkommandanten
die
Beseitigung
der
Störung.
Um
auch
uns
davon
zu
überzeugen,
ging
er
an
einen
nahe,
liegenden
elektri-schen
Schaltkasten,
öffnete
den
Deckel
und….
schaute
zu
uns
herüber,
als
wollte
er
uns
auffordern,
ihm
ja
zuzusehen.
Danach
spreizte
er
Zeige-
und
Mittelfinger
der
rechten
Hand,
feuchtete
beide
im
Mund
an
und
stieß
diese
feuchten
Finger
in
die
Steckdose,
wobei
er
unter
Zischen
und
sprühenden
Funken
schrie:
„Ssttrooomm<<<iieesstt“ Nachdem wir uns von dem ersten Schreck erholt hatten, klatschten wir lange Beifall.
Diese Episode war noch lange Zeit Gesprächsstoff unserer Panzersoldaten
berichtet von Siggi Kunze
© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale